Wenn die Geschäftsführung eine Finanzierungsrunde vorbereitet, bricht in der Finanzabteilung Hektik aus. Denn Investoren wollen detaillierte Zahlen und Informationen sehen: Vom Businessplan über Vermögensnachweise bis hin zu vertraglichen Verpflichtungen. Und die Deadlines dafür sind meistens knapp. Nun gilt es, diese Zahlen zusammenzutragen, zu konsolidieren und präsentierbar aufzubereiten.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um die Kapitalerhöhung einer lange etablierten Unternehmung handelt oder um Venture-Capital-Investitionen für ein Start-up. In jedem Fall wollen Kapitalgeber eine detaillierte Übersicht über sämtliche geschäftsrelevanten Fakten sehen:
Hintergrund des gewaltigen Informationsbedarfs bilden letztlich vier Schlüsselfragen, die sich jeder Investor stellt, bevor er sich an einem Unternehmen beteiligt:
Wo liegt nun eigentlich das Problem der Finanzabteilung?
Nur ein geringer Teil dieser Informationen kann die Finanzabteilung direkt aus den Buchhaltungs-Daten extrahieren. Die meisten Daten müssen von anderen Abteilungen erfragt werden: Personal, Marketing, Entwicklung, Produktmanagement, usw. Und hier liegen die größten Herausforderungen für die Finanzabteilung. Der Grund dafür sind drei Probleme, die fast jede Firma kennt:
Die Grundidee des Reverse Roadmapping lässt sich in einem Satz zusammenfassen:
"Definiere das Ziel und rechne von dort zurück bis zur Gegenwart"
Für die Finanzabteilung, welche eine Finanzierungsrunde vorbereiten muss, bedeutet dies konkret:
Darüber hinaus gilt es selbstverständlich, einen zentralen Datenraum zu schaffen und mit der Geschäftsführung Form und Umfang der benötigten Reports, Präsentationen, Fact Sheets, usw. zu besprechen.
Die Start-up GmbH plant eine Finanzierungsrunde. Die Geschäftsführung will in exakt sechs Monaten den erfolgreichen Abschluss dieser Finanzierungsrunde verkünden.
Man weiß, dass die Investoren bei Vorliegen der benötigen Informationen noch einen Monat benötigen, um die Finanzierungsrunde zu finalisieren, nachdem Sie sich für eine Investition entschieden haben. Dies beinhaltet unter anderem die Unterschrift von Verträgen, einen Termin beim Notar und die Überweisung des Geldbetrages.
Damit die Investoren die vorhandenen Informationen gründlich prüfen können (due diligence), müssen diese in einem zentralen Datenraum zur Verfügung gestellt werden, auf den die Investoren zugreifen können. Und zwar vollständig, korrekt eingeordnet, sortiert und verständlich benannt. Für die Prüfung sind normalerweise 4 Wochen zu veranschlagen.
Um Investoren dazu zu motivieren, in Verhandlungen einzusteigen, müssen sie oft zuerst mit sogenannten "Teaser"-Präsentationen davon überzeugt werden, dass sich eine nähere Prüfung lohnt. Solche "Teaser" beinhalten grobe Angaben zum Finanzmodell sowie Daten aus der Vergangenheit, wie zum Beispiel Umsatzzahlen. Sie müssen spätestens 4 Monate vor dem geplanten Abschluss verfügbar sein.
Je nach Situation benötigt man bis zu dreißig Feedbackschleifen, bis die Teaser-Präsentationen perfekt den Anforderungen der Geschäftsführung entsprechen. Oft liegen die Daten noch nicht in der benötigten Qualität vor, was zum Beispiel Rückfragen beim Steuerbüro oder der Rechtsabteilung erforderlich macht. Auch dafür ist genügend Zeit einzurechnen!
Schematische Darstellung der erarbeiteten Reverse Roadmap:
Damit die Finanzierungsrunde möglichst reibungslos vonstatten geht, lohnt es sich, gründlich über die Ablage der Daten und Dokumente nachzudenken, welche zusammengetragen werden und während des Prozesses greifbar sein müssen.
Welche Anforderungen muss die Ablage erfüllen, damit daraus ein optimaler "Datenraum" wird?
Um die Datenablage zeitsparend aufzubauen, können Online Tools eingesetzt werden, welche helfen, die Dokumente zu scannen, Informationen automatisch zu extrahieren und Ordnung in die Datenflut zu bringen. Eines dieser Tools ist ContractHero. Hier finden Sie weitere Informationen zur Software für Vertragsmanagement.
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