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OCR-Texterkennung: Definition, Vorteile und Anwendungsbereiche

Inhaltsverzeichnis

In Zeiten der digitalen Transformation ist Effizienz das A und O. Unternehmen, die ihre Prozesse digitalisieren, sparen nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen. Eine Schlüsseltechnologie, die diesen Wandel unterstützt, ist die OCR-Texterkennung. Ob bei der Digitalisierung von Verträgen, der automatisierten Dokumentenarchivierung oder der intelligenten Datenextraktion – OCR (Optical Character Recognition) spielt eine zentrale Rolle in modernen Arbeitsabläufen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie OCR-Texterkennung funktioniert, welche Vorteile sie bietet und wie Unternehmen von der Technologie durch spezialisierte Lösungen in der Praxis profitieren können.

Was ist OCR-Texterkennung und warum ist sie wichtig?

Die Abkürzung OCR steht für Optical Character Recognition, zu Deutsch: optische Zeichenerkennung. Die Technologie ermöglicht es, Texte in Bilddateien wie Scans oder Fotos zu erkennen und in nutzbare Textformate zu übersetzen. Bilddateien, in Formaten wie JPG, oder PNG, bestehen lediglich aus Pixeln die keine für den Computer verständlichen Textinformationen enthalten. Wörter, Zahlen oder Tabellen sind für Maschinen in dieser Form nicht direkt lesbar oder bearbeitbar. Das bedeutet: Inhalte in solchen Bildern können weder kopiert noch durchsucht oder automatisiert weiterverarbeitet werden.

Genau an dieser Stelle kommt OCR ins Spiel: Die Technologie erkennt die Buchstaben und Zahlen in einem Bild oder Scan und konvertiert sie in bearbeitbaren Text. Dieser Text kann zum Beispiel in Word oder Excel genutzt und leicht durchsucht oder kopiert werden – auch in einer PDF-Datei. So müssen Daten nicht mehr per Hand abgetippt werden, was viel Zeit spart.

OCR spielt insbesondere im Vertragsmanagement eine Schlüsselrolle: Die Technologie hilft, Informationen aus unterschiedlichsten Quellen wie Papierakten, gescannten PDFs oder Smartphone-Scans zu erfassen, in eine digitale Datei umzuwandeln und automatisiert verfügbar zu machen. Dadurch werden Prozesse wie Vertragsanalysen, Fristenüberwachung oder Dokumentensuche deutlich effizienter und zuverlässiger.

So funktioniert automatische Texterkennung

Die automatische Texterkennung basiert auf komplexen Algorithmen, die Informationen in Bilddateien analysieren, extrahieren und in Text umzuwandeln. OCR nutzt das Prinzip der Mustererkennung, das auch in Bereichen wie Sprach- oder Gesichtserkennung eingesetzt wird. Man kann sich das vorstellen wie ein Puzzle: Die Software schaut sich jedes Zeichen ganz genau an – Form, Größe, Abstände – und vergleicht es mit bekannten Mustern. So erkennt sie, ob es sich zum Beispiel um ein „A“, eine „5“ oder ein Komma handelt. Aus diesen Bausteinen setzt sie dann Wörter und ganze Sätze zusammen. Moderne OCR-Software nutzt oft künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen, um die Erkennungsgenauigkeit zu verbessern – insbesondere bei schwierigen Layouts, verschiedenen Schriftarten oder niedriger Bildqualität.

Ablauf der Texterkennung Schritt für Schritt

  1. Bildaufbereitung und Layout-Anaylse: Der erste Schritt besteht darin, das gescannte oder fotografierte Dokument für die Erkennung aufzubereiten. Dazu gehört das Kontrastverstärken, Entfernen von Bildrauschen (visuelle Störungen im Scan, etwa durch Schatten oder Staub auf dem Dokument) oder die Umwandlung in Schwarz-Weiß. Parallel erkennt das System grundlegende Layout-Strukturen wie Überschriften, Fließtext, Tabellen oder Spalten.

  2. Segmentierung und Texterfassung: In diesem Schritt trennt die Software Textbereiche von grafischen oder dekorativen Elementen. Sie analysiert den Textfluss, erkennt Zeilen-Strukturen und gruppiert zusammengehörige Zeichen zu Wörtern und Absätzen. Dabei bleibt die logische Gliederung des Dokuments erhalten, was insbesondere für Verträge und strukturierte Geschäftsdokumente wichtig ist.

  3. Zeichenerkennung durch Character Matching: In dieser Phase setzt die OCR-Software auf sogenanntes Character Matching: Jedes identifizierte Zeichen wird mit hinterlegten Mustern in einer internen Bibliothek verglichen. Die Software analysiert Merkmale wie Form, Größe oder Abstände und entscheidet auf dieser Basis, um welches Zeichen es sich handelt – beispielsweise einen Buchstaben, eine Zahl oder ein Sonderzeichen.

  4. Qualitätssicherung durch automatische Korrektur: Moderne OCR-Lösungen überprüfen die initiale Texterfassung automatisch noch einmal. Mithilfe intelligenter Korrekturmechanismen wie der sogenannten "Intelligent Character Recognition" (ICR) lassen sich typische Fehler erkennen und beheben – zum Beispiel bei undeutlichen Buchstaben oder schwer lesbarer Handschrift. So steigt die Qualität der Texterkennung deutlich – ein wichtiger Faktor für die Verlässlichkeit digitaler Dokumentenprozesse.

  5. Übertragung in digitale Formate: Zum Schluss werden die verarbeiteten Inhalte in eine digitale Datei überführt. Je nach Bedarf entsteht daraus eine durchsuchbare PDF, ein bearbeitbares Word- oder Excel-Dokument oder strukturierte Datensätze, die in andere Systeme integriert und dort bearbeitet werden können.

Datenschutz und Sicherheit bei der OCR-Verarbeitung

Gerade bei sensiblen Dokumenten wie Verträgen spielt Datenschutz eine zentrale Rolle. Unternehmen müssen sicherstellen, dass bei der Nutzung von OCR-Software alle relevanten Datenschutzvorgaben eingehalten werden.

  • Sichere Datenverarbeitung: Die Verarbeitung sollte DSGVO-konform erfolgen, insbesondere wenn personenbezogene Daten enthalten sind. Dazu zählen technische und organisatorische Maßnahmen wie Zugriffskontrollen und Audit-Trails (automatisierte Protokolle zur Nachverfolgung von Zugriffen und Änderungen).

  • Verschlüsselung & Zugriffsschutz: OCR-Systeme müssen technisch abgesichert sein, z. B. durch verschlüsselte Datenübertragung, Zugriffsbeschränkungen und rollenbasierte Rechtevergabe. So wird sichergestellt, dass nur berechtigte Personen Zugang zu sensiblen Informationen haben.

  • Transparente Datenflüsse: Unternehmen sollten nachvollziehen können, wo und wie ihre Daten verarbeitet werden – also welche Systeme beteiligt sind, welche Schritte erfolgen und ob externe Dienstleister eingebunden sind.

  • Vermeidung unnötiger Datenspeicherung: Eine Systemarchitektur, die es erlaubt, den Fluss, die Nutzung und Speicherung von Daten jederzeit nachvollziehbar zu machen – für Nutzer wie auch für Aufsichtsbehörden – trägt dazu bei, nur die wirklich erforderlichen Daten zu speichern. Temporäre Verarbeitung ohne dauerhafte Speicherung kann dabei zusätzlichen Schutz bieten.

  • Vertragliche Absicherung bei Dienstleistern: Bei der Nutzung externer OCR-Dienste sollte auf vertragliche Klarheit geachtet werden, z. B. über Auftragsverarbeitungsverträge (AVV) und Datenschutzfolgeabschätzungen (DSFA).

Vorteile der OCR-Texterkennung

OCR-Texterkennung bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einem wichtigen Bestandteil moderner digitaler Abläufe machen:

  • Automatisierung und Zeitersparnis: Dokumente müssen nicht mehr manuell abgetippt werden. Das spart nicht nur Arbeitszeit, sondern auch Personalkosten.

  • Reduktion manueller Fehler: Menschliche Fehler bei der Datenerfassung werden minimiert, was die Datenqualität verbessert.

  • Schnelle Verfügbarkeit strukturierter Daten: Informationen aus Dokumenten sind direkt digital nutzbar, können durchsucht, gefiltert oder in andere Systeme übertragen werden.

  • Grundlage für digitale Prozesse: OCR ist die technische Basis für weitergehende digitale Funktionen wie die automatische Vertragsanalyse, KI-gestützte Workflows oder intelligente Suchfunktionen.

  • Skalierbarkeit: OCR kann auch bei hohem Dokumentenaufkommen zuverlässig und effizient arbeiten – eine ideale Lösung für Unternehmen mit wachsendem Verwaltungs- oder Datenvolumen.

  • Bessere Informationsverfügbarkeit: Informationen aus Verträgen, Rechnungen oder Briefen können in einer zentralen Datenbank hinterlegt werden und stehen so abteilungsübergreifend in Echtzeit zur Verfügung.

  • Compliance-Vorteile: Automatisierte Datenextraktion kann helfen, regulatorische Anforderungen besser einzuhalten, etwa bei Dokumentations- oder Archivierungspflichten.

OCR-Texterkennung in der Praxis: Einsatzbereiche und Anwendung

Von der öffentlichen Hand bis zur Bau- und Logistikbranche: Optische Texterkennung wird überall dort eingesetzt, wo große Mengen an Dokumenten strukturiert und weiterverarbeitet werden müssen. Je nach Anwendungsfall unterstützt die Technologie dabei, Informationen schneller zugänglich zu machen und Prozesse effizienter zu gestalten.

Archivierung und Dokumentensuche

Durch die Digitalisierung von Papierakten stehen wichtige Informationen in Sekundenschnelle elektronisch zur Verfügung. Die automatische Texterkennung ermöglicht es, auch große Dokumentenarchive durchsuchbar zu machen – egal, ob Verträge, Briefe oder Rechnungen. Das erleichtert nicht nur die Recherche, sondern spart auch wertvolle Arbeitszeit.

Integration in digitale Workflows

OCR-Technologie lässt sich problemlos in bestehende Softwarelösungen einbinden – etwa in Vertragsmanagement-, ERP- oder Dokumentenmanagementsysteme.  So können Dokumente direkt nach dem Scan automatisch weiterverarbeitet, analysiert oder archiviert werden. Das ermöglicht durchgängige digitale Prozesse ohne Medienbrüche – und steigert die Effizienz im Unternehmen spürbar.

Vertragsanalyse, Risikominimierung und Effizienzgewinn

Im Vertragsmanagement leistet OCR einen entscheidenden Beitrag: Vertragsinhalte wie Laufzeiten, Kündigungsfristen oder Zahlungsbedingungen werden automatisch erkannt und strukturiert aufbereitet. Das reduziert Fehlerquellen bei der manuellen Übertragung und schafft die Grundlage für digitale Vertragsanalysen. Unternehmen gewinnen dadurch einen besseren Überblick, vermeiden verpasste Fristen und minimieren finanzielle Risiken. Zusätzlich lassen sich durch automatisierte Prozesse deutliche Effizienzgewinne erzielen.

Praxisbeispiel: Effizienzsteigerung bei Schüttflix

Ein konkretes Beispiel für die Vorteile automatisierter Prozesse liefert das Unternehmen Schüttflix: Durch den Einsatz digitaler Workflows und automatisierter Dokumentenverarbeitung konnte die Bearbeitungszeit um über 20 % reduziert werden – ein Beleg dafür, wie moderne Technologien spürbare Entlastung im Arbeitsalltag schaffen.

Fazit: Effizienz durch OCR in der Vertragsverwaltung

OCR-Texterkennung ist weit mehr als nur ein nettes Extra in der digitalen Dokumentenverarbeitung. Sie bildet die Grundlage für automatisierte, effiziente und sichere Arbeitsprozesse – insbesondere im Vertragsmanagement. Durch OCR werden Informationen schneller verfügbar, Prozesse verschlankt und Risiken reduziert.

Ein Tool wie ContractHero, das OCR-Technologie, KI und spezialisierte Funktionen zur Vertragsverwaltung in einer Lösung vereint, ermöglicht Unternehmen eine durchgängig digitale und besonders effiziente Organisation ihrer Verträge. Automatisierte Texterkennung spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie sorgt nicht nur dafür, dass Informationen schneller verfügbar sind, sondern schafft auch die Grundlage, auf der KI-gestützte Funktionen wie automatische Zusammenfassungen oder Analysen überhaupt erst möglich werden. So lassen sich vertragsbezogene Arbeitsabläufe effizienter gestalten, fundiertere Entscheidungen treffen und Ressourcen gezielt auf strategische Themen lenken – statt sie in zeitaufwendige Routineaufgaben zu investieren.

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